Erfolgreiche Ermittlungen wegen sexuellen Missbrauchs von Kindern
Nr. 0985
Das Landeskriminalamt Berlin hat von August 2021 bis Januar 2022 gemeinsam mit der Staatsanwaltschaft Berlin ein Großverfahren wegen des schweren sexuellen Missbrauchs von Kindern zur Herstellung von Kinderpornografie geführt. Das Urteil einer Jugendkammer des Landgerichts Berlin gegen den Beschuldigten, welches noch nicht rechtskräftig ist, erging gestern.
Aufgrund eines konkreten anonymen Hinweises, aus dem hervorging, dass der Mann kinderpornografisches Material auf dem Laptop habe und den recherchierten Erkenntnissen zu seiner Person, wurden im August 2021 staatsanwaltlich beantragte Durchsuchungsbeschlüsse für seine Anschrift sowie den Aufenthaltsort der Lebensgefährtin vollstreckt. Dabei konnte eine Vielzahl an Datenträgern festgestellt und beschlagnahmt werden. Der Beschuldigte räumte schon während der Durchsuchung ein, dass auf diesen “etwas” zu finden sei. Bereits bei der ersten Sichtung der beschlagnahmten Datenträger konnten neben mehreren tausend selbsthergestellten Bilderserien kinderpornografischen Inhalts auch Videos gefunden werden, die den schweren sexuellen Missbrauch eines Kindes zeigen. Der 29 Jahre alte Tatverdächtige wurde sodann von Einsatzkräften festgenommen.
Die Taten beging der Beschuldigte im Rahmen seiner Nebentätigkeit als Kindertagespfleger. In der Wohnung des Beschuldigten wurden Unterlagen gefunden, die eine zügige Identifizierung des im Video abgebildeten Jungen sowie fünf weiterer Kinder ermöglichte. Aufgrund der Schwere der Straftaten sowie der Menge der auszuwertenden Daten wurde eine Ermittlungsgruppe namens Platt im Landeskriminalamt gegründet. In fünf Monaten konnten die fünf Mitarbeitenden der EG Platt insgesamt 48 geschädigte Kinder identifizieren und
es wurden insgesamt etwa 8 Terabyte (rund 31 Millionen Dateien – davon ca. 2,5 Millionen Bilder und ca. 20.000 Videos) an Daten ausgewertet. Unter diesen befanden sich knapp 15.000 selbst hergestellte Missbrauchsabbildungen. Darüber hinaus konnte im Rahmen der Ermittlungen ein 44 Jahre alter Mann als Mittäter in einem Fall identifiziert und wegen schwerem sexuellen Missbrauchs eines Kindes ebenfalls festgenommen werden.
Im weiteren Verlauf führten die Ermittlerinnen und Ermittler Gespräche mit den Eltern der betroffenen Kinder, bei denen sie von psychologischen Fachkräften ihrer Dienststelle unterstützt wurden. Neben der eindeutigen Identifizierung der geschädigten Kinder ging es dabei auch um das Angebot der Unterstützung bei der Bewältigung dieser schrecklichen Taten. In gleichartigen Fällen stellt die Polizei Berlin regelmäßig einen Kontakt zwischen den Geschädigten, ihren betroffenen Familien und freien Organisationen her, um ihnen so die Möglichkeit einer psychologischen Unterstützung zu eröffnen. Die geschädigten Kinder waren zum Tatzeitpunkt zwischen sieben Monaten und elf Jahre alt.
Im Ergebnis hat die Ermittlungsgruppe 45 Strafverfahren gegen den Beschuldigten eingeleitet, darunter 25 Fälle des sexuellen Missbrauchs von Kindern und 20 Fälle der Herstellung von Kinderpornografie im Tatzeitraum von Januar 2015 bis März 2020.
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